CDU Stadtverband Lahr

„Die Menschen sollen hier ihre Heimat finden“

CDU-Aussiedlerbeauftragter Heinrich Zertik referierte auf Einladung von Peter Weiß u.dem CDU Stadtverband in Friesenheim

Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Peter Weiß war der erste russlanddeutsche Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des „Bundesnetzwerks Aussiedler“ der CDU, Heinrich Zertik, zu Gast in Lahr und Friesenheim. Gemeinsam mit Vertretern der „Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.“ und des CDU-Stadtverbands Lahr hat man sich über die Spätaussiedler betreffende Themen ausgetauscht. Zentrales Thema war dabei die Frage, wie Spätaussiedler dazu zu bewegen sind, sich gesellschaftspolitisch stärker zu engagieren.

v.l.n.r. Peter Weiß, Annette Korn (Vorsit-zende CDU Lahr), Olesja Rudi (Vorsitzende „Verband Russlanddeut-scher Unternehmer“) und Heinrich Zertik. (Aufn. Zähringer)v.l.n.r. Peter Weiß, Annette Korn (Vorsit-zende CDU Lahr), Olesja Rudi (Vorsitzende „Verband Russlanddeut-scher Unternehmer“) und Heinrich Zertik. (Aufn. Zähringer)


Heinrich Zertik wurde in Kastek (heute Provinz Almaty, Kasachstan) als Angehöriger der deutschen Minderheit geboren. 1989 siedelte er mit seiner Frau und seiner Tochter nach Deutschland über. Seit 2013 ist er Mitglied des Deutschen Bundestags. Seit 2014 ist er zudem Vorsitzende des „Bundesnetzwerks Aussiedler“ der CDU.
Zertik betonte, dass er es als selbstverständlich ansehe, sich aktiv in die Politik einzubringen. Ein Wunsch, den die CDU-Politiker aus dem Kreis Lahr teilten: Aussiedler sollen verstärkt in der Kommunalpolitik aktiv werden. Dabei solle auch das neugegründete „Aussiedlernetzwerk“ in der CDU helfen. „Nur die CDU hat so etwas, keine andere Partei bietet etwas vergleichbares“, unterstrich Zertik.



Der gebürtige Kasache warb gleichzeitig aber auch für Verständnis: "Die Menschen sind müde was die Politik angeht. Sie sind 250 Jahre unter-wegs", sagte Heinrich Zertik. "Schämt euch nicht in der Ukraine, Kasachstan, Russland, Ex-Sowjetunion aufgewachsen zu sein. Seht den dadurch kulturellen und wirtschaftlich erworbenen Schatz als Gewinn an, den ihr eingebracht habt oder noch einbringt", ermuntere er seine Landsleute immer wieder. Man solle diese Menschen nicht als Russlanddeutsche, Neubürger oder Menschen mit Migrationshintergrund bezeichnen. "Die Menschen sollen hier ihre Heimat finden. Ihr Nest aufbauen. Sich heimisch fühlen", betonte Zertik.





„Ich freue mich sehr, dass der erste russlanddeutsche Bundestagsabge-ordnete Heinrich Zertik auf meine Einladung hin bereits zum wiederholten Male meinen Wahlkreis besucht hat“, betonte Peter Weiß. Es sei sehr wichtig, die Spätaussiedler zu mehr politischem Engagement zu ermuntern. „Der Dialog ist dabei sehr wichtig. Wir werden an diesem Thema auch in Zukunft dranbleiben“, unterstrich der Abgeordnete.
Text: Jörg Zähringer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter