Der Storchenturm muss saniert werden und das soll 800.000 € kosten.
Peter Weiss konnte den Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd Neumann, davon überzeugen dass der Sanierungsbedarf des Storchenturm, Lahrs Wahrzeichen, mit 150.000€ bezuschusst werden muss. 50.000€ sollen von der deutschen Stiftung für Denkmalschutz hinzukommen.
OB Dr. Müller ließ es sich nicht nehmen beim Informationsabend der Lahrer CDU vorbeizuschauen und sich bei Peter Weiss für seinen Einsatz persönlich zu bedanken.
„Der Storchenturm ist nicht nur der nordöstlichste Turm einer Tiefburganlage, zu der früher noch ein Burgfried und ein Palais gehörten, er ist auch eine Geroldsecker Burg und damit ein vom Bund zu schützendes nationales Kunstwerk“, erläuterte Hans Georg Lütkenhaus vom Stadtplanungsamt.
Gebaut um das Jahr 1218 oder 1220 fänden sich die Reste der anderen drei Türme unter dem ehemaligen Café Kopf, unter der jetzigen Drogerie Müller und in der südwestlichen Ecke des einstigen Kaufhauses Krauss. Der Burgfried stand an der Stelle, an der heute die Storchenturm-Apotheke steht.
„Vom Storchenturm aus hat sich die Stadt entwickelt. Er ist immer noch Mittelpunkt der Südstadt“, so Lütkenhaus in seinen weiteren Ausführungen.
„Der Storchenturm ist aus Sicherheitsgründen seit Juni 2011 gesperrt, weil man damals vor der Saisoneröffnung des kleinen Museums bedenkliche Risse festgestellt hatte“, erklärte Silke Kabisch, Leiterin der städtischen Hochbauabteilung.
Der 17,2 Meter hohe Turm der einst kreisrund war, hat heute Ausbuchtungen vor allem an der Nordostseite.
Zudem gibt es starke vertikale Risse, in den Fensternischen, Gewölben, im Treppenaufgang und den Vorräumen und den Bodenbelägen. Aber auch die Steinsubstanz und die Dacheindeckung ist stellenweise schadhaft, da man früher bei Renovierungen nicht auf korrespondierende Materialien geachtet hätte. Der bisherige Fugenmörtel ist zu stark zementhaltig und muss deshalb entfernt werden. Mit Bodenplatten will man den Turmquerschnitt statisch sichern.
Fachleute mit speziellen Qualifikationen müssen herangezogen werden, um nach einem denkmalgerechten Mörtel auf Kalkbasis zu suchen, der sich mit dem Bundsandstein besser verträgt und damit auch den Abtransport von Feuchtigkeit erlaubt. Fachleute braucht man aber auch für die speziellen Arbeiten an dem Bundsandstein.
Die Sanierung soll dieses Jahr nach der Chrysanthema beginnen und wird erst 2015 fertig sein.
Man hoffe in der Zeit bleiben, so Kabisch. Trotzdem wird der Storchenturm 2014 eingerüstet sein und OB Dr. Müller vertraut auf die Fantasie der Beteiligten den Turm trotz Gerüst chrysanthementauglich aussehen zu lassen.
Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn blickte auf die Zeit nach der Sanierung. Ihm schwebt vor, zusammen mit dem künftigen Stadtmuseum in der ehemaligen Tonofenfabrik zwei städtebauliche Magnete auszubilden, die zu einem Mittelpunkt der südlichen Innenstadt gestaltet werden könnten. Dazu sollten Ideen von Architekten eingeholt werden.
Helga Gund
CDU Lahr