Sommerprogramm der Lahrer CDU Verbände
Der Neubau war nötig geworden, weil das 50 Jahre alte Pflegeheim die rechtlichen Anforderungen nicht mehr erfüllen konnte, so gab es z.B. auf jedem Flur nur eine Toilette. Dank einer meisterhaften Logistikleistung wurden die Heimbewohner und ihr persönliches Hab und Gut in nur 4 Stunden umgesiedelt.
„Die schnelle Umsiedlung der Heimbewohner war eines der größten Probleme der Planer gewesen“, so Jürgen Schmidt, Vorstand des Caritasverbandes.
Am Donnerstag, den 8.8. besuchte die CDU Lahr zusammen mit Peter Weiss MdB das neue Altenpflegeheim, das sich noch in einer Übergangsphase befindet, da noch ein zweiter Anbau in Entstehung ist. Die 89 Bewohner, die in dem Heim untergebracht sind, wohnen in dieser Phase zu zweit in einem circa 21m² großem Zimmer mit Nasszelle. Sie werden diese nach Fertigstellung des zweiten Baus allerdings alleine bewohnen. Stolz zeigten sich die Betreiber des Altenheimes, über die eigene Küche, die täglich die Hausbewohner mit frischem Essen versorgt, aber auch Essen auf Rädern ausgibt und 380-400 Essen täglich herstellt. Das Pflegeheim hat einen eigenen Garten, in dem die Bewohner ein Pflanzenbeet angelegt haben und in dem sie sich auch mit den Kindern des nahe gelegenen Kindergartens treffen. Große Freude herrscht bei den Heimbewohnern über die wöchentlichen Besuche der Kinder in ihren Räumlichkeiten. Der Neubau besteht aus vier Stockwerken, die auch farblich unterschieden werden. Auf jedem Stockwerk gibt es zusätzlich eine Küche, in der auch einmal von den Bewohnern gekocht werden kann. Zwei Stockwerke verfügen über je einen Wellnessbereich. Abwechslung schaffen verschiedene Aktivitäten wie die Ü70-Party oder Bastel- und Malgruppen. So sind alle Bilder im Haus von den Hausbewohnern selbst gemalt worden. Die jüngste Bewohnerin ist 58 Jahre alt und die älteste 103 Jahre.
Peter Weiss erläuterte in der anschließenden Diskussionsrunde, dass die 1994 festgelegten drei Pflegestufen überholt seien und am 27. 7. eine neue Erarbeitung der Pflegestufen abgeschlossen wurde. Nun orientiere sich die Eingruppierung in die Pflegestufe an dem noch vorhandenen Können der einzelnen pflegebedürftigen Person. Danach sollen fünf Pflegegrade festgelegt werden. Diese Veränderung werde zusätzlich 2,5 Milliarden kosten und den Pflegebeitrag um 0,25% erhöhen. Der neu gewählte Bundestag müsse dies umsetzen. Um den Ausbildungsberuf des Altenpflegers attraktiver zu machen, seien Überlegungen im Gange, den Beruf des Kinder-, Kranken-, und Altenpflegers zusammenzulegen und erst eine Spezialisierung im 3. Lehrjahr möglich zu machen. Hierzu sei ein Gesetz in Vorbereitung, das bisher an den Finanzierungsmöglichkeiten gescheitert sei. So sei die Ausbildung im Altenpflegeberuf eine duale, im Krankenpflegeberuf werde Schule und Theorie im Krankenhaus durchgeführt. Geschäftsführer Patric Lienert erläuterte die besondere Situation des Personals. In den letzten 9 Jahren, seit denen er bei der Caritas tätig sei, habe es 17% Tarifsteigerungen gegeben. Allerdings wurden davon nur 9% von den Kassen refinanziert. Zudem kämen immer mehr Bewohner immer später, mit hoher Pflegestufe ins Pflegeheim und versterben oft nach kürzester Zeit. Deshalb benötige man eine sehr hohe Fachkräftequote. Der Pflegemindestlohn einer Pflegehilfskraft liegt bei 9 Euro. Auch 2014 wird der europäische Sozialfond eine neue Förderung auflegen, um Langzeitarbeitslose auch hier in Arbeit zu bringen.
Helga Gund CDU Lahr