CDU Stadtverband Lahr

Informationsveranstaltung des Stadtverbandes der CDU Lahr zum Thema Energiewende

Die Energiewende ist richtig, davon waren die Referenten Helmut Nitschke, Vorstandsvorsitzender des E-Werks, Andreas Jung MdB, Bezirksvorsitzender der CDU Südbaden und Vorsitzender des parlamentarischen Ausschusses für nachhaltige Entwicklung im Bundestag sowie der Landtagsabgeordnete Helmut Rau MdL überzeugt.
Helmut Nitschke führte mit seinem Vortrag "Energiewende versus ideologische Energiediskussion“, in die Thematik ein und zeigte die Schwierigkeiten auf, die beim völligen Ausstieg aus der Kernenergie bewältigt werden müssen. Die Energiewende sei zwar beschlossen, so der Chef des Stromunternehmens, doch der Weg dahin sei noch völlig unklar. So soll die Treibhausgasemission gegenüber 1990 um 80 %, der Primärenergieverbrauch schrittweise gegenüber 2008 um 50% und der Stromverbrauch um 25% verringert werden. Bis 2050 soll nach Willen der Bundesregierung 80% des Stromverbrauchs und 60 % des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien kommen.
„Unbeständig, ziellos und realitätsfremd", nannte Nitschke das Energiekonzept, das zu ideologisch in Angriff genommen werde. Die Argumentation würde wahlweise verharmlost, oder aufgebauscht. So würde mit der Angst vor einem Kernenergieunfall, oder der Klimaerwärmung durch CO2 Stimmung gemacht.
Die Energiewende hätte viele Facetten, erläuterte und warnte Nitschke vor einer Abkoppelung in der weltweiten Energieentwicklung. Er stellte dem „unausgegorenen Energiekonzept" der Politik die erfolgreiche Variante des E-Werks Mittelbaden gegenüber, das z.B. den  Ökostrom, das Ökomobil und den Ausbau der regenerativen Stromerzeugung forciere.
Nitschke forderte  Versorgungssicherheit, dafür benötige man Stromtransportmöglichkeiten und Speicherkapazitäten.
 
Aufgrund der Abhängigkeit Deutschlands von den Rohstoffen und deren Endlichkeit sei die Energiewende aber grundsätzlich der richtige Weg. Nun müsse man dieses mit der nötigen Vernunft und der Anerkennung der Fakten angehen, um dieses umzusetzen, ohne die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden und die Kosten bezahlbar halten. Nitschke sieht beim Strom zwangsläufig eine Verdoppelung des Endpreises.

Die Energiewende hält der Vorsitzende der CDU-Südbaden, Andreas Jung MdB, der auch Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ist, als Chance und Herausforderung zugleich. Er sieht in ihr eine große Chance für Politik, Wirtschaft und Verbraucher und fordert mehr Engagement beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Er wolle mehr Bürgerbeteiligung bei der Energiewende und plädierte für den Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken. "Wir brauchen Stromautobahnen und mehr Elektromobilität.“ Dass dies ein Jahrzehnte überdauernde Projekt würde, räumte Jung allerdings ein. Anreizprogramme z. B für den Bau von Gaskraftwerken und die energetische Sanierung von Altbauten, wo noch enorm viel Energie eingespart werden könne, müssten aufgelegt und die Forschung forciert werden. Jung sah hier Möglichkeiten, um Arbeitsplätze im Handwerk zu schaffen.

Die Vernachlässigung  der Geothermie sei falsch fand Helmut Rau MdL, Mitinitiator der  Informationsveranstaltung, zumal es im Erdinneren große Mengen Gas gäbe. Auch Rau war für den Ausbau der Forschung. Dass dies zu höheren Energiekosten beim Verbraucher führen werde sah Rau als Tatsache. Aber das Ziel sei es Wert, Teile des Wohlstandes dafür zu opfern.


In der anschließenden lebhaften Diskussion wurden die Ängste und die Wirkung der Energiewende auf die Bevölkerung deutlich.

Die Infoveranstaltung endete mit einem gemeinsamen Abendessen.